Gegessen
Gegessen- eine Ausstellung zum Thema Ernährung 20.03.15 Klasse 6b
Die Klasse 6b beschäftigt sich im Geschichteunterricht gerade mit dem Thema Mittelalter. Dazu gehört natürlich auch, wie die Menschen sich damals ernährt haben. „Von der Zweifelder- zur Dreifelderwirtschaft“ ist dabei nur eines der wichtigen Themen. Aus diesem Anlass haben wir gemeinsam beschlossen, die Ausstellung im Osteroder Museum zu besuchen.
Dort angekommen, bekamen wir einen Rückblick in die Geschichte. Begonnen mit der Altsteinzeit wurde ein thematischer Bezug auf den Unterricht in Klasse 5 hergestellt. Wie ernährten sich die Altsteinzeitmenschen denn nun genau? Sie waren Jäger und Sammler und hatten eine klare Aufteilung der Geschlechterrollen. Die Frauen gingen mit den Kindern Beeren, Früchte, Pilze, Kräuter, etc. sammeln, während die Männer in verschiedenen Horden Tiere zu erlegen versuchten. Um das Essen zuzubereiten, mussten die Menschen ein Feuer entzünden. Welche Arbeit dahinter steckte konnten die SuS selbst erleben, denn nun waren sie selbst gefragt. Sie mussten mit allerlei Werkzeug und Zunder versuchen einen Funken herzustellen. Es ist leider keinem der SuS gelungen, sodass schnell klar wurde, wie schwer die Zubereitung von Essen damals war.
Die Jungsteinzeit erbrachte viele neue Erkenntnisse, wie den Hausbau und damit verbunden den Ackerbau und die Viehzucht. Die Menschen mussten nun nicht mehr andauernd ihren Wohnort ändern, da sie sich die Tiere selbst züchteten und Getreide und Kräuter in einem eigenen Garten pflanzten. Nun war es ihnen auch möglich das Feuer anzubehalten, sodass sie nicht ständig wieder das Feuer entzünden mussten. Sie stellten nun aus Leder Vorratsgefäße her, um ihre Lebensmittel vorrätig zu haben.
Ganz ähnlich sah es auch im Mittelalter aus. Es gab nun eine starke Unterscheidung zwischen den reichen und den ärmeren Menschen, die sich auch in der Ernährung zeigte. Im Gegensatz zu den Bauern, bekam der Adel allerlei Köstlichkeiten, und das jeden Tag. Fleisch stand hier andauernd auf der Speisekarte. Eine kleine Aktivität war hier nun die Mehlherstellung. Die SuS sollten an dieser Station mithilfe einer Reibe und verschiedener Körner das Mehl herstellen. Auch diese damals alltägliche Tätigkeit erwies sich als harte Arbeit für unsere Neuzeit- Kinder. Und das nur für ein bisschen Mehl.
In der Neuzeit kamen durch Eroberungen und Erkundungen in der Welt viele neue exotische Früchte, Gemüse und Gewürze auf den Speiseplan der Europäer. Die Ernährung der Menschen wurde immer vielfältiger.
Als nächste Station im Museum wurden uns die verschiedenen Küchenwerkzeuge vorgestellt und wie sie sich im Laufe der Zeit veränderten. Vom „Alle essen aus einer Schüssel mit der Hand" zum „Jeder hat seinen Teller mit Messer und Gabel".
Die letzte und wahrscheinlich wichtigste Station war die Ernährung heute. Allerlei Produkte wurden den SuS präsentiert, und immer wieder wurden sie dazu befragt, welche Inhaltsstoffe denn in diesen Produkten vorhanden wären. Die verblüfften Gesichter der SuS, nachdem sie erfahren hatten, dass in allen Produkten, die sie gerne haben, Zucker und allerlei Dickmacher enthalten sind, werden so schnell nicht vergessen sein.
Die SuS haben die Erkenntnis aus diesem Ausflug gezogen, dass die Menschen damals sehr schwer und nur mit viel Mühe an ihre Nahrungsmittel kamen. Es hat sie immer viel Energie gekostet, die sie nur schwer mit der Ernährung wieder ausgleichen konnten. Wir heute müssen nur in einen Supermarkt gehen und bekommen alles, was man sich nur vorstellen kann. Und das ohne jegliche Anstrengung. Dass das ein Grund für das ansteigende Übergewicht in den westlichen Kulturen ist, haben alle SuS erkannt.
Im Vergleich zu den Kindern der sechsten Klasse konnten die Zehntklässler des Profilkurses „Gesundheit und Soziales“ schon mehr Kraft und Ausdauer einbringen, wenn es ums Arbeiten ging, und auch für sie gab es Anschauliches sowie interessante Einsichten in die Lebenswelten unserer Vorfahren.