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9. Klassen der Realschule auf dem Röddenberg besuchen die Gedenkstätte Mittelbau Dora

Der Nationalsozialismus forderte über 56 Millionen Tote, darunter 6 Millionen Juden, im KZ Dora starben 20.000 Menschen.

Zahlen und Fakten, die überall nachzulesen sind. Dass sich hinter jeder Zahl ein individuelles Schicksal verbirgt, erfuhren die Schüler bei ihrem Besuch in der Gedenkstätte Dora. Nicht 20.000 Häftlinge starben dort, sondern 20.000 mal ein Mensch mit einer eigenen Biografie. Durch die Auseinandersetzung mit den Biografien einzelner Häftlinge erkannten und verstanden die Schüler die Grausamkeit und Systematik des menschenverachtenden NS-Regimes, insbesondere das junge Alter der Opfer berührte und schockierte sie.

Wer einmal bei winterlichen Temperaturen auf dem Appellplatz gestanden und gefroren hat, bekommt eine etwaige Vorstellung davon, von welchen Schikanen der Alltag geprägt war. Der Gang in den Stollen  hinterließ tiefe Eindrücke, wurden doch die Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit schon während der kurzen Zeitdauer dieses Besuches als bedrohlich empfunden. Hier ohne Tageslicht Schwerstarbeit beim Bau der V2 verrichten, essen und schlafen zu müssen, ist für Jugendliche aus heutiger Zeit nur schwer vorstellbar.

Ein sehr bewegender Moment war der Besuch des Krematoriums und des Gedenkplatzes mit den Steinen und der Asche der Toten. Eine Schülerin formulierte ihre Empfindungen so: „Es war der Ort, wo man nicht nachvollziehen kann, wieso Menschen anderen Menschen so etwas Grausames antun konnten.“

Aus der Geschichte lernen und verhindern, dass sich Zeiten wie der Nationalsozialismus wiederholen, ist ein wichtiges Ziel des Geschichtsunterrichts. Es ist nur erreichbar, wenn der Geschichtsunterricht die Schüler erreicht.

Sich mit dem Wissen um die Vergangenheit den Ideen nationaler Populisten entgegenzustellen macht den Gegenwarts- und Zukunftsbezug deutlich.

siehe auch Schulleben - Schülerbeiträge